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FORMENTERA

Baleareninsel Formentera

Formentera ist neben Mallorca, Menorca und Ibiza die kleinste Baleareninsel im westlichen Mittelmeer. Ibiza und Formentera werden auch zusammen die "Pitiusen" genannt. Sie werden durch die Meerenge "Es Freus" voneinander getrennt. Von Ibiza aus kann man Formentera sehen. Von der Hauptstadt Ibizas, gleichzeitig Hafen, bis hinüber zum Hafen von Formentera, La Savina, sind es gerade elf Seemeilen. Die Fähren verkehren regelmäßig. Die Überfahrt dauert eine halbe Stunde.




 

La isla de Formentera Steilküste auf der Westseite der Insel, im Hintergrund Ibiza

 

La Savina, der Hafen von Formentera 




Bilder: Formentera

vorne Es Calo, mitte Platja de Tramuntana, hinten Isla Vedra und Ibiza Pause bei der Weinlese In den Salinen



Wie sieht Formentera aus

Formentera ist eine langgezogene Insel, knapp 20 km lang und an der engsten Stelle weniger als 2 km breit. Es gibt zwei Erhebungen, im Osten die Anhöhe von La Mola, ca. 200 m hoch und im Süden die von Barbaria, ca. 107 m hoch. Formentera hat eine Grundfläche von ca. 83 km²;. Formentera hat überwiegend schroffe Steilküsten. Die Insel ist trotz oder gerade wegen ihrer Kargheit sehr schön. Der Bewuchs besteht überwiegend aus Pinien und Büschen, wie Rosmarin und Savinas. Landwirtschaft wird nur noch vereinzelt betrieben.




 

Schiff vor Anker, in der Cala Sahona, hinten Ibiza und Vedra

Die Salinen von Formentera

Die Salinen, im nördlichen Teil der Insel Gräben zur Wasserregulierung Kleine Wehre, zur Wasserregulierung



Es Calò

Das Zentrum der Insel Formentera bildet eine langgezogene schmale Ebene, mit dem Ort Es Calò. Es Calò besteht aus nur wenigen Häusern und hat einen malerischen kleinen Hafen für Fischerboote.




 

lange schmale Ebene von Formentera rechts im Bild Es Calò

 

Blick über Formentera, von La Mola Richtung Westen rechts Es Caló, Platja de Tramuntana, Punta Prima, links Platja de Mitjorn, Cap de Barbaria




 

Typisch für Formentera sind die unzähligen, aus aufeinander gestapelten Natursteinen bestehenden Feld- und Grundstücksbegrenzungen.




 

Finca im Inselinneren mit schönen Natursteinmauern

 

Formentera bietet abseits der Touristenansammlungen sehr schöne Fotomotive.




 

Meerzwiebeln auf einem ungenutztem Feld, sie blühen von September bis Oktober

Strände auf Formentera

Im Norden von Formentera befinden sich sehr schöne Sandstrände, Platja de Llevant und Platja de Illetas. Ein weiterer großer Sandstrand befindet sich im Süden des langgezogenen Sattels, Platja de Mitjorn. Daneben gibt es kleinere Strände, bei Es Calò und im Westen die Cala Sahona. Echte Formentera-Kenner und ausgeprägte Individualisten kennen natürlich noch jede Menge Ministrände, manche gerade groß genug für ein Pärchen.




 

Cala Sahona kleine Bucht im Westen Formenteras

Teurer Strandaufenthalt

Überall an den bekannten Stränden haben sich die Strandliegen- und Sonnenschirmvermieter breit gemacht und ziehen den Touristen das Geld aus der Tasche. Eine Liege kostete im Mai 2010 in der Cala Sahona 6,00 Euro, ein Sonnenschirm 6,00 Euro, pro Tag. Damit sind zwei Leute, die sich für 21 Tage am Strand auf Liegen legen wollen und sich von einem Sonnenschirm beschatten lassen, schon mal locker 378,00 Euro los. Wenn sie nun noch täglich ihre Getränke bei einem "Chiringuito" (Strandkiosk) kaufen (hier verlangt man unverschämte Preise) dann ist die Urlaubskasse schon bald leer.




 

Cala Sahona 2010 Preisschild für Sonnenschirme und Strandliegen

 

Wem das zu teuer ist, der sollte im Oktober kommen. Dann kann man sich gleich auf zehn Liegen legen, zum Nulltarif.




 

Strandliegen, zum Nulltarif

Bilder: Formentera

Sonnenaufgang Monduntergang, Mobile Sonnenaufgang



Bilder: Formentera

Mobile aus Steinen Monduntergang, Schiffslampe Isla Es Vedrà, südwestl. vor Ibiza, Höhe 382 m ü.M.



Absperrungen, Verbotsschilder und Laufstege

Wegen des Massentourismus sah man sich gezwungen, alle Dünen, die Zufahrten und die Zugänge zu den Stränden mit Absperreinrichtungen zu versehen. Ich empfinde das als eine optische Umweltverschmutzung. Hinzu kamen diverse Hinweis- und und Verbotsschilder, wie wir das ja schon aus Deutschland kennen.




 

Schiffstourismus auf Formentera

Spätestens, seit die spanische königliche Familie mit ihrer Yacht in der Bucht der Cala Sahona gesichtet worden ist und die Klatschblättchen darüber ausführlich berichteten, findet auch zu Wasser ein Massentourimus statt. So liegen in der winzigen Bucht im Sommer bis zu hundert Schiffe, zum Teil mehrstöckige.




 

Boots- und Schiffstourismus an der Cala Sahona

 

Bedenkt man, das jedes Schiff mit mindestens fünf Personen besetzt ist und alle Schiffe mit Bad und Toilette ausgerüstet sind, dann wundert es nicht, wenn an den Klippen der Bucht die langen grünen Fadenalgen prächtig gedeien.




 

Algenbewuchs in der Cala Sahona

Bildersammlung: Formentera

Windmühle Blüte einer Meerzwiebel Markttag in El Pilar Gewitter über dem Meer



Formentera ist schön - teuer

Formentera ist schön und teuer. Fast alles auf der Insel ist im Vergleich zum Festland und anderen gleichwertigen Reisezielen viel zu teuer. Das gilt von A - Z, von den Autofähren bis zu den Zwiebeln. Nur ganz selten findet man gleiche Preise vor. Fragt man, warum denn dies oder jenes so teuer ist, dann kommen die Formenterenser mit dem abgedroschenen Satz: "Das sind die hohen Transportkosten". Dann gibt es auch Preissprünge bis zu 100% und mehr, bei den verschiedenen Geschäften. Einige haben dann wohl keine hohen Transportkosten.
Die Restaurants sind sehr teuer auf Formentera. Eine Vorspeise kostet auf der Insel soviel, wie auf dem Festland ein ganzes Menü (Ausnahmen sind durchaus möglich) und das, was für viel Geld auf den Teller kommt, macht keinen erwachsenen Mann satt.

So sagte der Vizepräsident der spanischen Tourismusagentur Exeltur, José Luis Zoreda, bei einer Pressekonferenz, auf der Internationalen-Tourismus-Börse (ITB) in Berlin: "Wir bieten dasselbe wie die Türkei, Tunesien oder die Karibik, aber teurer". (Quelle: CBN)

Nepp und Abzocke lauern überall auf Formentera.




Ein Fischgericht für 300 Euro

Touristenfalle, ohne Worte

Im August 2015 rief mich ein auf Formentera lebender Bekannter an und berichtete von einem besonders krassen Fall von „Abzocke“.
Am Strand von Ses Illetes befindet sich ein „Chiringuito“ (Kiosk, Bar, Restaurant, Kneipe), ich nenne ihn Tingo und Maria (Name geändert).
Ein Gast kehrte dort ein und bestellte sich ein Fischgericht, Petersfisch. Auf der Speisekarte war als Preis Petersfisch „s/m“ angegeben, „s/m“ heißt auf Spanisch „según mercado“ und bedeutet, je nach Marktlage.
Zu dem Fischgericht bestellte der Gast Salat, Getränke und Nachtisch, mit dem Fisch zusammen betrug der Rechnungsbetrag 337,35 Euro.
Der Gast wollte Aufklärung darüber, wie es zu diesem hohen Rechnungsbetrag kam. Man erklärte ihm, dieser „Chiringito“ sei für Millionäre, Hollywoodstars und Yachtbesitzer. Sogar Paris Hilton, Robert de Niro, ein Scheich und andere Größen seien schon dagewesen.
Der Gast fotografierte die Rechnung und berichtete über diesen Vorfall in sozialen Netzwerken. Ich las darüber in einer spanischen- und einer deutschen Tageszeitung. Empörte Besucher schrieben „das ist ein Überfall“ und „Touristenfalle, ohne Worte“.




Der Petersfisch

Der Petersfisch (Zeus faber) wird auch Heringskönig, Sonnen- Christus- Martinsfisch oder Saint Pierre genannt. Er gilt als ausgezeichneter Speisefisch, wird aber auch zu Fischmehl oder Fischöl verarbeitet oder eben zu 300 Euro teuren Portionen verkauft.
Der Petersfisch ist weit verbreitet und kommt im Mittelmeer, Ostatlantik (Südafrika bis Norwegen), im schwarzen Meer, im Pazifik um Australien, Japan und Neuseeland vor.
Der Fisch ist keine besondere Rarität.




 

Petersfisch (Zeus faber)

Mautstelle Illetes

Sperrung des öffentlichen Weges "Cami de Illetes" Weiterfahrt zur Nordspitze der Insel nur gegen Bezahlung




Mautstelle Illetes

Auf dem zur Nordspitze Formenteras führenden öffentlichem Fahrweg "Cami de Illetes" ist eine Mautstelle installiert worden, an der Autofahrer mit 4 € und Roller- bzw. Motorradfahrer mit 2 € abkassiert werden.




 

Zugang, Autos 4€, Roller Motorräder 2€

Noch einmal abkassiert

Wer an der Mautstelle bezahlt hat und an einem der Parkplätze angekommen ist, zum Beispiel beim Restaurant Tiburón oder beim Restaurant Es Ministre, wird hier schon von sogenannten Parkplatzeinweisern erwartet, die durch völlig überflüssige und meist unerwünschte Winkbewegungen versuchen, den Kraftfahrern noch einmal das Geld aus der Tasche zu ziehen. So wird an bereits ordnungsgemäß abgestellten Motorrollern noch einmal herumgerückt, um so eine erbrachte Leistung vorzutäuschen. Viele Kraftfahrer lassen sich so zumindest moralisch unter Druck setzen und bezahlen.

Ich habe mehrere (gebildete) Formenterenser befragt, weshalb man auf dem öffentlichen "Cami de Illetes" eine Mautstelle errichtet hat. Jeder der Befragten gab eine andere Erklkärung dafür ab, so dass ich annehme, dass es keine offizielle Sprachregelung dafür gibt. Auch beim Touristinfo am Hafen gab es keine schlüssige Erklärung für die Mautstelle. Nur in einem waren sich alle Formenterenser einig, nämlich, dass es sich nicht um eine neue Art von Nepp und Abzocke handelt. "Na denn ist ja gut"




 

Parkplatzeinweiser in Aktion, mit überflüssigen und meist unerwünschten Winkbewegungen. Bettelei oder einfach nur Abzocke?

Eintrag ins Gästebuch der Insel

Wir haben einen Eintrag im Gästebuch der Insel hinterlassen.




 

Eintag im Gästebuch Formenteras

Parkplatzeinweiser oder "Gorrillas"

In Valencia, auf dem Festland, sind bei den Parkplatzeinweisern, hier "Gorrillas" genannt, längst mafiose Strukturen zu erkennen. Das Stadtgebiet ist unter den, aus verschiedenen Volkszugehörigkeiten bestehenden Gorrillagruppen, aufgeteilt. Lukrative "Arbeitsplätze", vor Behörden, Krankenhäusern, Ämtern, wo ein häufiger Wechsel der parkenden Fahrzeuge stattfindet, werden durch die dort tätigen Gorrillas auch mit Gewalt gegen andere Gorrillas verteidigt. Die Gorrillas sind bei der Bevölkerung verhasst und gefürchtet, weil sie auch nicht davor zurückschrecken, Fahrzeuge zu beschädigen oder nicht zahlende Leute körperlich zu bedrängen.
Was tun nun die valencianischen Behörden, vor allem die Polizei, gegen das Gorrilla- Unwesen, um die Bevölkerung von diesem Übel zu befreien, einfach nichts !




Bildergalerie Formentera 2010

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So war das im September 1988

Die JOVEN DOLORES brachte täglich sechs Autos auf die Insel, vormittags drei und nachmittags drei Die JOVEN DOLORES verlässt den Hafen von Formentera, mit nur wenigen Passagieren und ohne Autos Im Hafen La Savina ist Ruhe eingetreten. Fast alle Touristen haben die Insel schon verlassen Blick über die Insel, vorn Punta Rasa, Cala Sahona, über die langgestreckte Ebene, bis hinüber nach La Mola
Personenfähre ILLA DE FORMENTERA im Hafen von Ibiza Personen- und Autofähre IBIZA und das baugleiche Schiff ES PALMADOR übernehmen den Fährdienst nach Formentera Personen- und Autofähre ARLEQUÍN ROJO, später nur noch als Autofähre zugelassen In der kleinen Bucht Cala Sahona gab es keine Touristen mehr, keine Sonnenschirme und Strandliegen störten den Blick auf das Meer



 

Joven Dolores





 

Text und Bilder
© Copyright Günter Jürgens




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