Sie sind hier: Exkursionen Gibraltar  
 EXKURSIONEN
Stiere am Seil in Chiva
Schwule und Lesben in Berlin
Buñol, Tomatina
Formentera
Denia
Rio Tarn, Frankreich
Albufera
Valencia
Javalambre
Gibraltar
Stierkampf in Requena
Albarracín,
Dinosaurierspuren

GIBRALTAR

Kurzreise nach Gibraltar

Im Dezember 2004 unternahmen wir eine Kurzreise nach Gibraltar. Von Valencia aus fuhren wir, mit dem Auto, fast immer an der Mittelmeerküste entlang, bis nach Gibraltar. Dabei benutzten wir die Carretera Nacional und so weit sie kostenfrei war, auch die Autobahn.




 

Blick auf Gibraltar mit dem 426 m hohen Penón

So war das vor 45 Jahren

Die Fahrt hat Günter schon einmal unternommen, damals, vor etwa 45 Jahren, als es in Spanien noch keinen Meter Autobahn gab. Außer den großen Städten und dazwischen einige Städtchen und Dörfer gab es an der Küste nichts als Natur. Überall gab es überwältigende Ausblicke auf das Meer und überall konnte man das Auto anhalten, für ein Foto oder ein Picknick.




 

Häßliche Bebauung überall an der Mittelmeerküste zu sehen

So ist die Fahrt entlang der Küste heute

Heute fährt man zweifellos auf besseren Straßen, aber wie ein Zug auf Schienen, durch eine fast lückenlose Bebauung, bis hinunter nach Gibraltar. Man wird durch eine gewaltige Autokolonne vorwärts geschoben, langsam fahren wird mit hupen oder dem Stinkefinger bestraft. Wenn hier und da noch ein Blick auf das Meer möglich ist, hat man aus Furcht, auf den Vordermann aufzufahren, keine Zeit mehr, ihn zu genießen.
Gern hätten wir uns die Veränderungen in verschiedenen Orten angesehen. Verlässt man aber den vorgegebenen „Trampelpfad“ über die modernen Abfahrten und Tangenten, dann gibt es kein zurück mehr und man wird irgendwo in die Wüste geleitet. Ein Umdrehen zur alten Strecke, wie man das damals überall konnte, ist nirgendwo mehr möglich.




 

Autobahn bei Marbella Richtung Algeciras

Verschandelte Landschaft bei Almería

Bei Almería sind ganze Landstriche mit Plastikplanen abgedeckt worden. Schon im südlichen Teil der Region Murcia geht es los. Inzwischen reicht das Plastikmeer bis in die Ebene von Nìjar, ohne Rücksicht darauf, dass die Gegend von Nìjar bis Cabo de Gata zum Nationalpark erklärt worden ist. Unter den Planen wird im großen Stil Tomatenanbau betrieben. Die ganze Landschaft macht einen ungepflegten und unaufgeräumten Eindruck. Über 30 000 Hektar Landschaft sind offiziell auf diese Weise unter Plastik verschwunden. Dazu sollen noch einmal 2 500 Hektar illegal bebauter Fläche hinzu kommen. Die wenigen, nicht mit Plastik abgedeckten Landstriche, sind zur Müllkippe verkommen. Wohin man auch schaut, überall illegal abgeladener Dreck und Müll. Überall in den Senken liegen die verwitterten Plastikplanen und Berge von leeren Pestizitkanistern herum, ein abscheulicher Anblick. Wir haben noch nirgendwo in Europa eine verkommendere Landschaft gesehen.
Die Fahrt vorbei an Marbella (oder durch, wir wissen es nicht so genau) gestaltete sich, wie die Fahrt auf der Berliner Stadtautobahn zum Berufsverkehr, mit zeitweiligem Stillstand und das im Dezember. Was muss dort erst für ein Chaos in den typischen Reisemonaten herrschen.




 

Kostenfreie Autobahn Richtung Algeciras

Vor Gibraltar

Auf den letzten 50 km vor Gibraltar gibt es dann auch mal einen freien Blick auf das Mittelmeer. Einmal gelang es uns sogar, ganz nahe am Meer zu rasten. Es war wohl purer Zufall, dass wir einen zum Meer führenden Weg gefunden haben. Danach ging es weiter, Gibraltar entgegen. Man folgt der Beschilderung Algeciras. Das Wort Gibraltar kommt auf spanischen Hinweisschildern nicht vor. Erst im Grenzort La Línea waren zwei weiße Hinweisschilder „Gibraltar“ zu sehen, etwas größer als ein Hinweisschild zu einem WC. Vorher hat man den 426m hohen Kalksteinfelsen von Gibraltar, den Penon, längst gesehen und kann den Rest der Strecke auf Sicht zurücklegen.




 

Rast am Strand ist nur selten möglich

La Línea de la Concepción

Die meisten Touristen lassen ihr Fahrzeug in La Línea de la Concepción zurück und gehen zu Fuß über die Grenze nach Gibraltar.
Aus diesem Grunde haben die spanischen Behörden die Straßenränder in der Nähe des Grenzüberganges lückenlos mit Parkuhren versehen, ganz nach dem Motto, wenn ihr uns schon nicht besucht, dann lasst bitteschön wenigstens ein paar €uro für das Parken hier.




 

An der Grenze zu Gibraltar Viele Touristen lassen ihr Fahrzeug hier zurück

Gibraltar gehört zur britischen Krone

Gibraltar wurde um 711 durch die Mauren, unter ihrem Führer Tarik erobert. 1309 eroberte Guzmán el Bueno die Halbinsel für die Spanier zurück, bis schließlich der Landgraf Georg von Hessen Gibraltar bei einem Erbfolgekrieg im Jahre 1704 für die britische Krone eroberte. 1713 ist Gibraltar im Friedensvertrag von Utrecht der britischen Krone zugesprochen worden. In einem Volksentscheid am 10.9.67 sprach sich 95 % der Bevölkerung für ein Verbleiben bei der britischen Krone aus. Die Amtssprache ist englisch.




 

Kanone in Gibraltar Stadt gepflegtes Stück

Gibraltar, Einreise, erschwerte Ausreise

Spaniern kümmert das wenig und sie unterlassen nichts, um diesen Stachel in ihrem Auge zu beseitigen. So sperrte Spanien jahrelang die Grenze zu Gibraltar und versuchte den Seeweg zu blockieren. Heute hat sich die Lage teilweise normalisiert. Der Grenzübergang ist wenigstens tagsüber geöffnet. Die aus Gibraltar ausreisenden Touristen werden penibel kontrolliert. Ihre Autos werden an der Grenze in langen Schlangen aufgestaut. Als echter Berliner erinnert mich das sofort an die schikanösen Grenzkontrollen der Ex-DDR-Grenzer, bei der Ein- und Ausreise nach Berlin. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und trotzdem mit dem Auto nach Gibraltar einreist, kann in Gibraltar für 0,47 €uro Diesel tanken. Kurz hinter der Grenze befinden sich erneut Schranken. Man muss hier einen quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Flugplatz überqueren. Ab der Grenze kann man zwischen zwei Autobuslinien wählen. Eine Linie fährt alle touristisch interessanten Stellen ab, die andere ist die normale Stadtlinie. Das Ticket nach Gibraltar-Zentrum kostet 1,50 €uro, hin und zurück.




 

Schleppende Grenzkontrollen durch den spanischen Zoll

Gibraltar, zollfreier Einkauf

In der Stadt Gibraltar tobt das Leben. Viele Touristen sind auf der Suche nach zollfreien Schnäppchen oder auch nach hochwertigen Erzeugnissen, die dann anschließend durch den spanischen Zoll gebracht werden müssen. Bei manch einem kommt Freude auf, wenn der spanische Zöllner vor ihm einen Schmuggler erwischt hat, weil er weiß, dass dieser nun erst einmal abgelenkt ist. Das vermindert das eigene Risiko.
Eigene Preisvergleiche haben ergeben, dass man hochwertige Erzeugnisse (z.B. Fotokameras) im Internet über www.guenstiger.de in jedem Fall auch günstiger einkauft. Eine Fahrt nach Gibraltar, nur wegen des „zollfreien Einkaufs“ lohnt auf keinem Fall. Schauen sie sich lieber die sonstigen Gegebenheiten an, wie, die auf dem Felsen freilebenden Affen.




 

Gibralta Stadt am 29.12.2004

Rückreise durch das Innland

Wegen der eher stressigen und enttäuschende Erfahrung bei der Hinreise, beschlossen wir, große Strecken der Rückreise nach Valencia durch das Innland zurückzulegen und fuhren ab Malaga in Richtung Norden. Schon nach kurzer Zeit wurde das Fahren zur Erholung. Der Verkehr abseits der Mittelmeerstrecke ließ abrupt nach. Man konnte auch wieder rechts heranfahren um ein Foto zu schießen.




 

Wenige Kilometer abseits des Mittelmeeres ist wieder streßfreies Fahren möglich

La Alhambra

Kurz vor Granada beschlossen wir, uns die weltbekannte Festung „La Alhambra“ anzuschauen.
Die Alhambra liegt auf einem Bergrücken oberhalb der Stadt Granada, am Fuße der Sierra Nevada. Die Anlage besteht aus mehreren Palästen, deren Räume um Innenhöfe mit Wasserbecken angeordnet sind. Der Löwenhof mit seinen ihm umgebenen Haremsgemächern und der Myrtenhof, mit einem langen Wasserbassin zwischen Myrtenhecken gäben einmalige Fotomotive ab, wenn da nicht hunderte von Touristen durch das Bild liefen. Im Löwenhof steht ein Brunnen, der auf zwölf Marmorlöwen ruht. Die Paläste sind von Gartenanlagen umgeben und werden von hohen Mauern und Türmen eingefasst. Die Alhambra wurde durch die Mauren im 13. und 14. Jahrhundert errichtet und ist heute ein zu schützendes Weltkulturerbe.




 

Die Alhambra oberhalb der Stadt Granada

Alhambra

Alhambra Palast Teich




Alhambra

Die Alhambra war relativ leicht zu finden. Die Beschilderung zum Auffinden ist überall an den in die Stadt führenden Straßen angebracht. Das Auto muss auf einem von fünf riesigen Parkplätzen kostenpflichtig geparkt werden (Startgebühr 2 €uro). Vorsicht vor freundlichen Parkplatzhelfern scheint geboten. Bis zu den Kassen am Eingang der Festung sind es dann nur noch ca. 200 m Fußweg.




 

Granada am Fuße der Sierra Nevada

Bilder Alhambra

Befestigungsanlagen Hof, Springbrunnen Mauern, Fundamente



Die Alhambra

Auf dem Vorplatz zu den Kassen stand eine Menschentraube von ca. 350 Personen und das im Dezember. Als wir uns zu den Kassen vorarbeiten wollten, fiel uns auf, das alle in einer relativ gut geordneten spiralförmigen Schlange vor den Kassen warteten. Man erklärte uns, wenn wir keine vorbestellten oder reservierten Eintrittstickets hätten, könnten wir sowieso nur Tickets für die Gartenanlagen kaufen. Währenddessen karrten Reisebusse unaufhörlich immer neue Leute heran. Da wir Spontanbesucher waren und keine Eintrittskarten reserviert hatten, war somit eine Besichtigung der Festung nicht möglich.




 

Vor den Kassen der Alhambra lange Warteschlangen

Bilder Alhambra

Palast, Fenster Hof, Garten Löwenhof



Weltkulturerbe Alhambra

Damit war das Thema Alhambra für uns erledigt, für diesen Tag und für die Zukunft, die 2 €uro Parkplatzgebühr zum Fenster hinausgeworfen. Um so erstaunter waren wir, als der Parkautomat den Restbetrag für nicht ausgenutzte Parkzeit bis auf wenige Cent genau ausspuckte. Vor 45 Jahren parkte Günter sein Auto unmittelbar an der Kasse, zwischen vier oder fünf anderen Fahrzeugen. Auf seinen in der Alhambra gefertigten Schmalfilmen sind keine fremden Personen zu sehen. Auf den in dieser Webseite gezeigten Bildern von der Alhambra sind alle Personen mit einem Fotobearbeitungsprogramm entfernt worden.




 

Busse bringen ständig neue Besucher zur Alhambra

La Alhambra

Fassade Fenster Torausschnitt



Jaén, Úbeda, Albacete

Weiter ging die Fahrt in nördlicher Richtung über Jaén, Úbeda, in Richtung Albacete. Auf den im Bestzustand befindlichen, hervorragend ausgebauten Straßen fuhren wir fast allein. Man konnte die Landschaft in vollen Zügen genießen. Rechts und links der Strecke befanden sich riesige Olivenbaumplantagen, sicher Millionen von Bäumen, so weit das Auge reicht.




 

Olivenbäume auf der Fahrt durch Andalusien

Sierra de Cazorla, Albacete

In den Tälern und Senken hielt sich beharrlich der Frühnebel, in der Ferne sah man die Bergketten der Sierra de Cazorla. Andalusien zeigte sich von seiner allerbesten Seite. Hier kommen wir mit Sicherheit noch einmal her.
Dann geht es durch kurvenreiches bewaldetes Gebiet hinab nach Albacete. Albacete ist zumindest unter Fachleuten bekannt als die „Messer-Stadt“. Einige der große Firmen, die qualitativ hochwertige Messer herstellen, befinden sich hier (im Poligono Industrial). Leider waren wir am Silvesternachmittag dort und die Firmen hatten alle schon geschlossen. Um den Jahreswechsel in den eigenen vier Wänden feiern zu können, legten wir dann den Rest der Strecke in Richtung Valencia zügig und ohne weiteren Zwischenstopp zurück, mit einer Reiseerfahrung reicher.




 

Frühnebel in Andalusien vor den Bergen der Sierra de Cazorla

Bilder Alhambra

Die Bilder vom Innenbereich der Alhambra sind mir freundlicherweise durch Herrn Uwe Jürgens / Frankfurt zur Verwendung überlassen worden. Personengruppen, Absperreinrichtungen, Scheinwerferund andere, die Ästhetik der Bilder störende Gegenstände, die sich auf den Bildern befanden, haben wir mit einem Foto-Bearbeitungsprogramm entfernt.




 

© Copyright Günter Jürgens




Druckbare Version