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STIERKAMPF IN REQUENA

29. August 2009, Stierkampfarena von Requena




Einzug der Teilnehmer

Pünktlich um 18.00 Uhr beginnt der Einzug der Teilnehmer in die Arena, um sich dem Publikum zu präsentieren. Voran ein Standartenträger, gefolgt von drei Festköniginnen und dahinter die Musikkapelle, welche die Veranstaltung später von einem der oberen Ränge musikalisch untermalen wird.




 

Standartenträger, Festköniginnen und Musikkapelle

 

Eine Gruppe von Leuten präsentiert sich in typischer Festbekleidung. Sie treten danach nicht mehr in Erscheinung.




 

Festlich gekleidete Leute

 

Zwei Reiter auf edlen Pferden erbitten symbolisch vom Präsidenten der Veranstaltung den Schlüssel für das Tor zu den Kampfstieren. Gemäß dem Reglement sollte der Präsident der Polizeichef oder der Bürgermeister sein. Der Präsident stellt die wichtigste Persönlichkeit bei einer Corrida dar und entscheidet über den Ablauf der Veranstaltung. Er hat seinen Platz in einer besonderen (geschmückten) Loge.




 

Reiter auf edlen Pferden

Einzug der Toreros

Dazu gehören die Matadores (die Stiertöter), die Banderilleros (die Helfer des Matadors) und die Picadores (die Lanzenreiter). In der Regel kämpfen nacheinander drei Matadores gegen sechs Stiere. Die Matadores am 29.08.09 waren: Cayetano, Bild vorn links, Miguel Tendero, Bild Mitte und Rivera Ordonez, Bild rechts.
Nach kurzer Präsentation verlassen die Teilnehmer die Arena. Die Musikkapelle, die inzwischen auf einem der oberen Ränge ihren Platz eingenommen hat, spielt einen Pasodoble, die allen bekannte Stierkampfmusik.




 

Einzug der Toreros

 

Inzwischen haben sich die steile Ränge gefüllt. Das Publikum schaut erwartungsvoll in die Arena. Dann öffnet sich das Haupttor der Arena und zwei auf Pferden sitzende Picadores (Lanzenreiter) kommen in die Arena. Die Pferde sind mit dicken Matten gegen die Angriffe der Stiere geschützt. Die Matten schützen nur bedingt. Schwere Verletzungen der Pferde kommen häufig vor. Die Augen der Pferde sind mit Tüchern verdeckt, um so den natürlichen Fluchtinstinkt des Pferdes beim Angriff des Stieres zu unterdrücken. Die Picadores tragen ca. drei Meter lange Lanzen unter dem Arm und nehmen in der Arena Aufstellung. Mehrere Banderilleros stehen mit ihren "Capotes" (Umhänge, außen rot und innen gelb) bereit, um den Stier bei einer gefährlichen Situation vom Picador abzulenken.




 

Erwartungsvolles Publikum auf den steilen Rängen

Picadores (Lanzenreiter)

Dann stürmt der erste Stier in die Arena, voller Kraft und Energie, eine wahre Kampfmaschine. Er braucht ein paar Sekunden, um sich zu orientieren, dann läuft er auf die Banderilleros zu, die ihm ihr Capote entgegen halten. Geschickt suchen die Banderilleros hinter den schmalen Durchlässen in der Arenaumrandung Schutz. Dann geht der Stier auf den auf dem Pferd sitzenden Lanzenreiter los und versucht dem Pferd die Hörner in dem Leib zu rammen.
Der Picador (Lanzenreiter) erwartet den Stier und stößt ihm dabei die Lanze in den Schulter-Nackenbereich. Dabei bringt er dem Stier eine erhebliche Verletzung bei. Häufig wird die Arbeit der Picadores durch das Publikum lautstark kommentiert. Danach verlässt der Picador die Arena.




 

Picador mit Lanze

Die Banderilleros

Jetzt greifen die Banderilleros, die Helfer des Matadors, verstärkt ins Geschehen ein. Sie reizen den Stier mit ihren rot/gelben "Capotes", um den Stier in geeigneter Weise dem Publikum zu präsentieren, aber auch, um den Matador die Gelegenheit zu geben, sich auf die individuellen Verhaltensweisen des Stieres einzustellen. Der Matador hat nun die Gelegenheit, den Stier in Bezug auf Angriffs- und Kampfeswillen zu beurteilen, um daraus eine geeignete Strategie für seinen Kampf zu entwickeln. Der Matador beteiligt sich auch aktiv an der Präsentation des Stieres und beim Setzen der geschmückten Banderillas.




 

Der Stier wird präsentiert

Einsatz von Banderillas

Dabei kommen die Banderillas zum Einsatz, das sind ca. 70 cm lange geschmückte Holzspieße, an denen sich eine mit Widerhaken versehene Stahlspitze befindet.
Davon werden dem Stier drei Paar (also sechs Stück) mit möglichst eleganten und gewagten Figuren in den Schulterbereich gestoßen. Die Angriffe des Stieres werden dabei geschickt ausgenutzt.
Besonders gewagte und elegante Bewegungen der Banderilleros werden vom Publikum mit Beifall bedacht. Schlechte Akteure hingegen werden mit "Schweigen oder Pfiffen" bedacht. Gute Leistungen können auch durch laute Olé-Rufe, lautes klatschen, Ovationen bis hin zu stehenden Ovationen bedacht werden.
Zwischendurch spielt die Musikkapelle immer wieder mal ein der Lage angepasstes Musikstück, meist einen Pasodoble. Durch die in die Schulter hängenden Spieße, die bei jeder Bewegung des Tieres hin- und herwippen, wird die Muskulatur in diesem Bereich erheblich geschwächt, so dass der Stier immer öfter seinen Kopf absenkt und damit dem Matador die Stelle präsentiert, an der er später mit seinem Degen den hoffentlich sofort tödlichen Stich ins Herz ansetzen kann.




Der Matador (der Stiertöter)

Dann übernimmt der Matador (der Stiertöter) die Arbeit in der Arena. Ausgerüstet mit einem Degen und der "Muleta", einem kleineren roten Tuch, stellt er sich immer wieder dem angreifenden Stier entgegen. Dabei versucht er, den Stier nah an seinem Körper passieren zu lassen und dabei eine möglichst elegante Figur zu machen. Nicht selten knien sich Matadores vor dem Stier auf den Boden oder wenden ihm für einige Sekunden den Rücken zu, um so ihren Mut und ihre Überlegenheit gegenüber dem Stier unter Beweis zu stellen. Dabei muss er das Verhalten voraus ahnen und seine eigenen Bewegungsabläufe darauf eistellen. Besonders gewagte Figuren werden vom Publikum mit lauten Olé-Rufen belohnt und vom oberen Rang erklingt erneut ein Pasodoble.
Dieser Teil des Stierkampfes dürfte der mit Abstand gefährlichste sein. Die Helfer des Matador stehen mit ihren Umhängen an den engen Durchlässen der Arena-Umrandung bereit, um gegebenenfalls dem in Not geratenen Matador helfen zu können. Sie versuchen dann, mit ihren rot/gelben Umhängen den Stier von dem in Not geratenen Matador abzulenken.




 

Mut und Überlegenheit sind hier erforderlich

Die Muleta - das rote Tuch

Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass Stiere besonders gereizt auf die Muleta (das rote Tuch) des Matadors reagieren. Die Augen der Stiere, wie die aller Rinder, können rotes Licht nicht empfangen und sind dementsprechend "rot-farbenblind". Die Stiere reagieren nur auf die Bewegungen des ihnen entgegen gehaltenen Tuches, es könnte auch jede andere Farbe haben.




Das Ende des Stieres

Nach mehr als fünf Minuten ist zu merken, dass der Stier bereits erheblich an Kampfkraft und auch an Kampfeswillen eingebüßt hat. Er blutet stark aus der durch den Lanzenreiter beigebrachten Wunde und die sechs in seinem Körper hängenden Spieße haben seine Rückenmuskulatur erheblich geschwächt, so dass der Stier den Kopf tief absenkt und nur noch selten zu einem echten Angriff auf den Matador bereit ist. Das ist die Zeit für den Matador das Leben des Stieres zu beenden. Der Matador geht mit erhobenem Degen vor dem Stier in Stellung. Mit einem kurzen Anlauf sticht er dem Stier den Degen tief in den Nacken, zwischen den Schulterblättern hindurch, bis ins Herz. Der Degen wird stecken gelassen.




 

Für den Fall, dass der Stier nicht sofort tot ist, treten die Helfer des Matadors noch einmal in Erscheinung. Sie stellen sich rechts und links vom Kopf des Stieres hin und schwenken ihre Umhänge, um den Stier zu weiteren Bewegungen zu veranlassen, in der Hoffnung, dass der im Stier steckende Degen am Herzen des Stieres einem zu Tode führenden Schaden verursacht.
Ist der Stier zu keinem Angriff mehr fähig, wird er häufig durch einen Dolchstoß ins Genick, kurz hinter dem Kopf getötet (dar la puntilla). Sollte auch das nicht zum sofortigen Tod des Stieres führen, wird das als große Schande betrachtet, da der Stier nun seiner Würde beraubt wurde.
Manche Matadores benötigen vier oder fünf Versuche, dem Stier den Degen bis ins Herz zu rammen.
Der Stier steht dabei mit tief gesenktem Kopf bewegungslos da, aus seinem Maul fließt das Blut in Strömen, bis er dann an seinem eigenem Blut erstickt und tot umfällt.




 

Der Degen hat das Herz verfehlt

Der Tod des Stieres

Nach dem Tod des Stieres läuft der Matador in der Arena eine Ehrenrunde. Das Publikum zeigt durch Schwenken von weißen Taschentüchern an, wie ihnen der Kampf gefallen hat. Man wirft ihm Hüte, Taschen, mit Wein gefüllte Lederbeutel oder auch Blumen in die Arena. Der Matador nimmt einen Schluck aus den Lederbeuteln. Er und seine Helfer werfen nun die Gegenstände zurück ins Publikum. Bei guter Leistung erhält der Matador ein Ohr, beide Ohren oder beide Ohren und den Schwanz des Stieres. Die Entscheidung darüber steht dem Präsidenten der Arena zu.
Eine schlechte Darbietung des Matadors wird mit lauten Pfiffen quittiert oder das Publikum wirft ihm die gemieteten Sitzkissen in die Arena.
Besonders angriffslustige und ausdaurnde Stiere werden mit Pferden im großen Bogen durch die Arena gezogen, so zu sagen als letze Ehrenbezeugung.




 

Der Tod des Stieres, das unrühmliche Ende eines Kampfstieres

Zu den Kämpfen




 
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© Copyright Günter Jürgens




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